Wie remote working wirklich funktioniert

Die Zukunft liegt in remote working – doch viele Unternehmen machen noch Fehler

Remote working ist nach wie vor ein großes Thema – bei Unternehmen und Mitarbeitern. Fakt ist, dass Remote- oder Hybridmodelle das new normal sind. Sie werden zum Alltag und in Zukunft ein fester Bestandteil der Business-Welt. Klar ist, dass remote working nicht überall funktioniert. Ein Arzt, Supermarktmitarbeiter oder Feuerwehrmann kann das schlicht nicht. Doch wir wollen hier über digitale Jobs sprechen. Trotz der vielen Möglichkeiten sagen meine Kunden häufig, dass remote working bei ihnen nicht funktioniert. Woran liegt das?

Ich kann mich noch gut an einen CEO erinnern, der auf keinen Fall wollte, dass in seinem Unternehmen remote gearbeitet wird. Die Begründung: Niemand würde dann noch arbeiten. So wie er denken viele Führungskräfte und Entscheider. Sie wollen die vermeintliche Kontrolle haben. Der Gedanke dahinter ist, dass nur wer unter Beobachtung der Chefs und Kollegen steht, auch wirklich arbeitet. Ein weiterer Aspekt, warum remote working nicht gewünscht war bzw. funktionierte, lag in den Rahmenbedingungen. Die ganze Arbeit war auf Präsenz ausgelegt. Von nine to five im Büro und danach Feierabend. Zudem gab es weder die entsprechende Hardware in Form von Notebooks und Co., noch stabile Zugänge zum Firmennetzwerk. Die Struktur erlaubte nicht, remote zu arbeiten. Das hat sich mittlerweile geändert und mein Kunde, der CEO, ist jetzt größter remote-Fan.

Die ganze Arbeit war auf Präsenz ausgelegt – das hat sich verändert.

Remote working – Tools und Technik 

Ohne gutes Zubehör geht remote gar nichts. Das beginnt mit der Ausstattung der Mitarbeiter. Damit ist nicht gemeint, ein altes Notebook aus dem Keller zu holen, damit jetzt mobil gearbeitet werden kann. Vielmehr gilt es in gutes und technisch hochwertiges Equipment zu investieren. Dieses sollte zu den Ansprüchen und Bedürfnissen der Mitarbeiter passen. Für mich haben sich besonders folgende Ausstattungen bewährt:

Eine weitere Grundvoraussetzung, damit remote working funktioniert, ist die Software. Es braucht einen guten Zugriff von außen aufs Firmennetzwerk z. B. in Form von VPN, und Security Maßnahmen wie Anti-Virus und Firewalls. Selbstverständlich müssen auch die gängigen Programme wie Excel, Word, PowerPoint und Co. installiert sein und funktionieren. 

Die Grundvoraussetzung für funktionierendes remote working: passende Hard- und Software. 

Asynchrone Zusammenarbeit 

Meetings, Meetings, Meetings – ein Ansatz, den viele Unternehmen bei remote working verfolgen. Doch meist funktioniert das nicht. Im Gegenteil, es kostet wertvolle Zeit und führt nicht unbedingt zu Ergebnissen. Asynchrone Arbeit hingegen erleichtert die remote Zusammenarbeit. Dabei kommen Gruppen-Chats, E-Mail oder Managementtools und Projektplaner wie Trello, Asana oder monday zum Einsatz. Das Dokumentieren der Arbeit zeigt den Führungskräften, dass auch wirklich gearbeitet. Andere Projektbeteiligte erhalten zudem einen Überblick über den aktuellen Stand. Die Tools sind eine gute Ergänzung für den durch fehlende informelle Gespräche wegfallenden Informationsfluss. 

Freie Zeiteinteilung sorgt für zufriedene Mitarbeiter

Bedingt durch remote working werden Unternehmen zunehmend flexibler und erkennen, dass Leistung nicht an Stunden, sondern an Ergebnissen gemessen werden sollte. Wenn Mitarbeiter ihre Zeit freier einteilen können und dürfen, sorgt das für Zufriedenheit. Des Weiteren steigt die Bereitschaft, auch Calls oder Kundentermine außerhalb der typischen Geschäftszeiten wahrzunehmen. Jeder Mensch weiß von sich selbst, wann er am leistungsfähigsten und produktivsten ist. Unternehmen, die freie Zeiteinteilung ermöglichen, kommen Frühaufstehern wie Abendmenschen somit entgegen und erhalten in der Regel bessere Ergebnisse.

Asynchrone Zusammenarbeit und freie Zeiteinteilung sorgen im remote working für bessere Ergebnisse.

Remote is here to stay 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass remote working bleiben wird. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass allein auf LinkedIn das Angebot von remote Jobs seit Corona um mehr als 150% gestiegen ist. Und auch die Anfragen für remote Jobs haben sich mehr als verdoppelt. Einen Weg zurück zu Fulltime-Präsenz wird es nicht geben. Die Zukunft liegt in hybriden Modellen. Diese bringen eine flexiblere Zeiteinteilung für Mitarbeiter und geringere Kosten für Unternehmen mit sich, da z. B. Büros verkleinert werden können. Das neue Normal ist nicht mehr Präsenz, sondern hybrid oder komplett remote.

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© Philipp Neuberger, Berlin
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